Gedanken anderer

 

 

Kleine Philosophie über die Gedanken anderer zum Fotografieren

Viele Leute machen sich Gedanken über gute oder schlechte Fotos. Kritiker oder Jurymitglieder bei Foto-Wettbewerben legen Kriterien fest die aussagen sollen, ob ein Foto gut oder schlecht ist. Genauso gibt es Fotoregeln, an die man sich in bestimmten Situationen halten sollte. Oft sind es aber die Fotos, die keinen festgelegten Regeln entsprechen, die wirklich gut sind. Wer will sagen, was gut oder nicht gut ist? Ich halte mich an das Sprichwort: Gut ist, was (mir) gefällt.

 

Andere Leute machen sich Gedanken über das Fotografieren und die Technik. Auf die Sensorgröße komme es an, mit Festbrennweiten macht man immer bessere Fotos, man muss ein Stativ nutzen sonst wird das nichts und ohne Gegenlichtblende brauchst du erst gar nicht anfangen. Mir ist der Spaß und das handwerkliche dabei am wichtigsten, aber das muss jeder für sich entscheiden. 

 

So soll Eliott Erwitt gesagt haben, dass nichts passiert, wenn du daheimbleibst. Dem kann ich nur beipflichten. Manchmal musst du mit dem inneren Schweinehund schon ein ernstes Wörtchen reden, damit du die Füße hochnimmst und fotografieren gehst. Da aber meistens etwas Gutes dabei rauskommt, bin ich hinterher froh darüber, dass ich gegangen bin. Die wichtigste Anregung für mich kommt von Lisette Modell. Sie soll gesagt haben: Fotografiere niemals etwas, was dich nicht interessiert. Da halte ich mich strickt dran. Du bist einfach nicht richtig motiviert, wenn du das falsche fotografierst. Dass die ersten 10.000 Fotos die schlechtesten sind (Helmut Newton) ist sicherlich unbestritten. Obwohl ich bereits mein Leben lang fotografieren, bin ich immer noch der Meinung, dass das letzte Foto schöner ist als die Fotos davor. Ich bin schon jetzt gespannt, wie die Fotos werden, wenn ich die 10.000 endlich überschritten habe. Amseln Adams ist der Meinung, dass 12 gute Fotos pro Jahr eine gute Ausbeute sind. Da muss ich aber noch fleißig üben, bis ich da hinkomme. Hier können dann nur gute Freunde helfen. Die Mitgliedschaft in einem Fotoclub (oder in einer Community) kann helfen, denn hier werden deine Fotos kritisiert. Damit stimmt der Satz von Benjamin Franklin: Kritiker sind gute Freunde, die dich auf Fehler hinweisen. Also lass dich ruhig mal korrigieren, vielleicht kommt ja doch etwas dabei heraus, denn (wie eine japanische Weisheit sagt) ist es nicht wichtig besser zu sein als andere, es ist wichtig besser zu sein als gestern. Halte dich also einfach an die Fotoregeln, dann machst du auch gute Fotos ODER tue genau das nicht.

 

Es gibt unzählige Möglichkeiten ein Foto zu gestalten. Als mir dies klar wurde, habe ich eine Liste mit den meiner Meinung nach wichtigsten Gestaltungsmöglichkeiten gemacht und diese verkleinert und laminiert ständig mit mir herumgetragen. Seitdem ich diese Liste habe, brauche ich aber nicht mehr drauf zu schauen, da ich ja weiß, was dasteht.

 

  • Der richtige Moment
  • EINFACHHEIT
  • Gelenkte Aufmerksamkeit

 

Nach einigen Jahren Umgang mit meiner Liste ist nur noch wenig übrig geblieben von den ursprünglichen Punkten.

Hier gilt jetzt (wie so oft): "Weniger ist Mehr".

 

 

Meine ursprüngliche Liste (stark vergrößert):