Federsee 2023

Tag 1

Wie immer waren Regine und Christoph schon am Vortag da, um die Lage zu sondieren. Leider regnete es den ganzen Tag, so dass die Vorwanderung eher nass ausfiel. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter sondern nur ungeeignete Kleidung. So war unser erster Besuch am Federsee dann auch eine feuchte Angelegenheit. Trotzdem war es ziemlich spannend den Steg zu erkunden. Und mit 1,5 Km Länge plus Hin- und Rückweg zum Hotel ergibt sich schon eine kleine Wanderung.

 

Nach dem Einchecken im Hotel und unserer Nachfrage nach einer Essensempfehlung für abends erklärte uns der sehr nette Stern-Wirt die Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in / von Bad Buchau. Wusstest du, dass Albert Einstein und der Erfinder des UHU-Klebers in Bad Buchau geboren sind. Nebenbei entstand diese bunte Karte, die mit unterschiedlichen Textmarker-Farben den Weg zu den Besonderheiten zeigt. Warum der Rückweg vom Essen als Schlangenlinie dargestellt wurde weisst du, wenn du das leckere lokale Bier probiert hast.

Tag 2

Wie Heike am Wandertag von Unterwegs per Whatsapp postete, sage das Navi, dass sie um 9:57 Uhr da wären. Und pünktlich um 10 waren sie dann auch da. Nachdem wir uns wanderfertig gemacht hatten ging es los auf den Rundweg um den Federsee herum. Die Hinweisschilder sagten etwas von 15,5 Km für den Rundweg. Wir hatten aber auch wieder unseren Hin- und Rückweg und wollten auch unbedingt eine Runde durch den "Wackelwald" laufen und rechneten so mit 17 bis 20 Km für den Weg. 

Also ging unser erster Weg zum Wackelwald. Bereits in Bad Buchau wiesen Hinweisschilder auf diese Besonderheit hin. "Wackelwald - 13 Min." usw. Und so fanden wir dann auch den wackelnden Wald nahe des Federseesteges. Heikes Enkel fragte noch: Wackelt der Wald wirklich? Ja, der Wald wackelt wirklich. Du musst schon ein bisschen hüpfen, aber dann wackelt der Boden.

Dann starteten wir die eigentliche Wanderung um den See linksherum. Zunächst ging es über Holzstege über den morastigen Boden Richtung Moosburg. Auf der freien Fläche Richtung See waren immer wieder Rehe und andere (von uns nicht zu identifizierende) Tiere zu sehen. Die Vogelkundler mit ihren starken Ferngläsern, die uns zu hauf auf dem Steg begegneten hätten dieses Rätsel sicherlich lösen können. Wie wir erfuhren macht der NABU Führungen durch das Moorgebiet.

Du musst unbedingt einmal im Frühling an den Federsee fahren, um diese sensationellen Löwenzahnwiesen zwischen Moosburg und Alleshausen zu sehen. Gerade als Regine sagte, "jetzt könnte aber langsam mal eine Bank kommen", kam eine und wir machten Mittag. Wusstest du, dass es eine "Buttereinspritzmaschine" für Butterbrezel gibt? Wir wir feststellten waren unsere am Morgen erstandenen Butterbrezel nicht, wie wir es kannten, aufgeschnitten, gefüllt und zugeklappt worden, sondern die Butter wurde durch viele kleine Düsen in die Brezel hineingedrückt worden. Ist Schwaben nicht auch das Land der Erfinder? Uns kam diese Art der Brezel-Befüllung auf jeden Fall gut vor.

Dann ging es weiter. Ein Stückchen die Straße entlang, weiter Richtung Alleshausen, das wir dann durchquerten und weiter nach Seekirch wanderten. Wusstest du dass der See, als die Kirche in Seekirch im 17ten Jahrhundert entstand noch viel größer war? Hinweisschilder entlang des gesamten Weges weisen immer wieder auf die Besonderheiten hin. Schon interessant. Ein besonderes Hinweisschild führte zu einem Getränkeautomat. Ist vielleicht im Sommer sehr wichtig?

Diese kleinen Dörfer am See sind wirklich schön anzusehen. Überall gibt es Storchennester, die zur Zeit unserer Wanderung auch alle gefüllt waren. Überall waren Störche unterwegs und begleiteten uns auf unserem Weg. Aber natürlich auch viele andere Vögel. Besonders war sicherlich der kleine Falke, den wir dabei erwischten, dass er sich eine Maus (oder einen Frosch oder noch etwas anderes) geholt hat. Später hatten wir das Glück, einen Falken zu fotografieren. Da muss man schon schnell sein.

Weisst du, was ein Winterschild ist? Die gibt es überall in Deutschland. Du musst nur genau hinschauen. Auch hier haben wir eins gefunden. Ein Winterschild kann man nur im Winter sehen, weil es im Sommer total zugewachsen ist.

 

Als wir wieder in Bad Buchau ankamen hatten wir fast 17 Km gewandert und einen tollen Tag in der Natur, zusammen mit dieser unglaublichen Weite verbracht. Abends half uns dann wieder unsere Spezialkarte von Bad Buchau ein gutes Lokal für das Abendessen zu finden.

 

Tag 3

Nach einem guten Frühstück im Stern packten wir die Koffer und bereiteten die Heimreise vor. Doch zunächst wollten wir noch einmal auf den Federseesteg. Schließlich regnete es heute nicht. Unser Weg durch Bad Buchau ging entlang der Klosterklinik, auf deren Dach (und den Dächern der umliegenden Kirchen und Gebäude) unzählige Storchennester zu finden waren. Was der Storch wohl denkt, wenn neben ihm die Kirchenglocke ertönt war eine der Fragen, die wir uns hier stellten. Dann fanden wir sie. Der Moorochse und der Weller sind schon schaurige Gestalten, die uns am Narrenbrunnen anschauten. Einen Polizisten, der Wasser spuckt hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen.

Jetzt ging es auf den Steg. Bei Sonne sieht es schon schöner aus als bei Regen. Du bleibst öfter mal stehen, zum fotografieren, zum lauschen, zum beobachten oder einfach nur um den Tag zu genießen. Mir gefielen diese Spiegelungen im fast ruhigen Wasser so gut. Regine und Heike lauschten lieber dem Gesang des Schilfrohrsängers. Erst denkst du an eine Grille. Dann siehst du diesen kleinen Vogel, der den Schnabel aufreißt und sein "Liedchen" singt. Regine hat ihn als erste entdeckt. Heike hat seinen Namen gegoogelt. Dann sahen wir ihn immer wieder. Im Wasser gab es jede Menge kleiner schwarzer Fische und jede Menge Frösche. Die hörst du natürlich zuerst bevor du sie siehst.

Nachdem wir uns nochmal sattgesehen haben, an der Schönheit der Natur ging´s wieder heim. Das war doch ein wirklich tolles Erlebnis, oder? Mal sehen, was wir 2024 unternehmen?